Alle hier vorgestellten Geräte dürfen nachgebaut werden. Der Download der Pläne ist kostenlos und der Nachbau ist frei von Auflagen. Fragen zum Nachbau bitte an seeangeln@wentersystem.de

Neuer selbsteinstellender Renkenschwimmer für das Hegenenangeln

Dieser Renkenschwimmer wurde von mir 2 Jahre lang erprobt. Ich benutze ihn nun lieber als das Renken-Ei mit Automatik-Stopper (wie weiter unten beschrieben). Die Einstellung der Haltekraft ist weniger sensibel, man muss sie nur einmal auf die Schnurstärke einstellen, dann passt sie für fast alle Verhältnisse. Nachteilig könnte empfunden werden, dass beim Einholen nach einem Biss der Schwimmer auf der Schnur hängen bleibt. Mich stört das nicht. Praktisch ist, dass man die Stopp-Automatik jederzeit ausschalten kann, man muss nur den Wirbel aushängen, wie auf den Bildern ersichtlich. Wenn man von vornherein ein Stopperplättchen montiert, kann man schnell zwischen Angeln mit Atomatik und mit Stopperknoten wechseln. 

Als Pose habe ich das Renken-Ei verwendet und den Silikonschlauch durch ein dünnes Messingröhrchen ersetzt. Man kann jedoch auch andere leichte Posen verwenden und sie entsprechend adaptieren. 

 

Wichtig dabei ist, dass das untere Rohr der Pose lang genug ist und das Messingröhrchen aus dem Hobbymarkt dünnwandig ist (max. 0,5 mm), sonst funktioniert das Prinzip nicht. Schwimmerrohr und Messingröhrchen müssen zusammen min. 8, besser 10 cm lang sein. Das Röhrchen muss min. 5 mm über das Rohrende hinausragen. Es sorgt auch dafür, dass sich die Schnur nicht einschneiden kann. Zwischen dem unteren Ende der Pose und dem Karabiner muss ein Stopperplättchen montiert sein, sonst verklemmt sich der Karabiner im Röhrchen. 

Die Stopperanordnung besteht aus einem Gummifaden, der mit einem kurzen Silikonschlauch verstellbar befestigt ist und einem kleinen, dünndrähtigen  Karabiner.  

 

Ein bewährter Gummifaden stammt aus dem Nähbedarf: Gütermann Elasticfaden Nr. 18. Er hat anscheinend den die passende Federkonstante.

Wie im Bild zu sehen ist, wird die Angelschnur durch den Karabiner an die Messinghülse gezogen. Ohne Belastung wird sie abgebremst, bei Zug durch das Blei freigegen.

 

Die Einstellung erfolgt durch verändern der Länge des Gummifadens und des Befestigungspunktes. Der Faden darf jedoch nicht beliebig kurz sein, da sich mit der Länge die Auslenkkraft ändert. 4 bis 5 cm passen. Der Abstand des Karabiners zum unterem Ende muss ca. 2 cm. Hier muss man je nach Faden, Geometrie und Stärke der Angelschnur anfangs ein wenig experimentieren.  

 

 

Bild links: Schnur läuft ab.

 

Bild rechts: Schnur wird gebremst.

 

Der Unterschied in kaum sichtbar.

 

Mit einer längeren Hülse kann man Posen mit kurzem unteren Rohr an die notwendige Länge des Gummifadens anpassen. 

 

 

 

 

 

 

 

Renken-Ei

Ein selbsteinstellender Schwimmer für das Angeln mit der Hegene

Das Renken-Ei kann mit einfachen Werkzeugen nachgebaut werden.

Der Hegenenschwimmer "Renken-Ei" stellt sich automatisch auf die jeweilige Wassertiefe ein. Der Schwimmer bleibt in leichter Schräglage stehen, sobald das Blei den Grund erreicht hat. Bei einem Renkenbiss fällt der Schwimmer um, Saiblingsbisse werden durch Davonziehen angezeigt.


Durch den verschiebbaren Schwimmkörper ist das Renken-Ei an Wind und Wellen anpassbar. Die Pilotkugel ist mit Leuchtfarben lackiert und gut sichtbar. Metallhülsen verhindern ein Einschneiden der Schnur.

 

Das System besteht aus dem eigentlichen, extra leichten Schwimmer und dem Automatik-Stopper, der wie ein Stopperplättchen auf die Schnur gefädelt wird. Der Automatik-Stopper ist auf übliche Schnurstärken einstellbar und wird so justiert, dass das Blei zügig absinkt.

 

Damit das Blei auch möglichst senkrecht unter dem Schwimmer absinkt, bremst man nach dem Auftreffen des Bleis auf dem Wasser für ein paar Sekunden den Schnurablauf. Bei kräftigen Weitwürfen muss die Wassertiefe ca. 5 Meter betragen, weil der Schwimmer durch den Luftwiderstand etwas nach oben rutscht.

 

Da der Automatik-Stopper beim Einholen auf der Schnur bis zum Erreichen des Spitzenrings in seiner letzten Stellung verbleibt, markiert er damit die Wassertiefe. Damit hat man einen Anhaltspunkt, wenn man einen normalen Schnurstopper montieren will, um zum Beispiel kurz über dem Grund zu angeln. 

 

Gewicht: ca. 9 Gramm,  Länge: 32 cm

Hegenenblei bei Selbsteinstellung mindestens 30 Gramm, in der Schwebe maximal 40 Gramm. 


Ich verwende das Renken-Ei schon einige Jahre. Dabei sind mir folgende Probleme aufgefallen:

- Bei Weitwürfen rutscht der Automatik-Stopper durch den Luftwiderstand nach oben, die Wassertiefe muss daher min. 5 Meter betragen.

- Bei sehr leichter Einstellung des Automatik-Stoppers, offener Rolle und Wind triftet die Pose ab. Man weiß dann nicht mehr, wie die Hegene steht. Abhilfe schafft hier eine straff geführte Schnur, die Pose steht dann jedoch schief. Man kann aber auch einen Schnurstopper binden. Die richtige Stelle / Tiefe zeigt der Automatik-Stopper durch seinen Stellung an der Schnur an. Gleichzeitig hat er die Funktion eines Stopperplättchens.  

 

Nachbauanleitung

 

Man muss sich nicht genau an die Konstruktion des Renken-Ei halten. Konstruktion und Tipps in der unten stehenden PDF Datei.

 

Bauanleitung und Bedienung.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.3 MB

Tiefschlepprolle (Tiefseerolle, Tiefseeschlepprolle)

Die Tiefschlepprolle kann von versierten Hobbybastlern, die über eine kleine Drehbank und Feinmechanikerwerkzeug verfügen, nachgebaut werden. Vor dem Bau bitte genau überlegen, ob die Rolle Backbord oder Steuerbord montiert werden soll!

Eine leichte Tiefschlepprolle mit Automatikfunktion


Rolle, Skala, Schnurclip und Blei
Rolle, Skala, Schnurclip und Blei

Diese Tiefschlepprolle benötigt keine Tiefenmarkierungen und besitzt keine manuelle Feststellbremse! Um die gewünschte Tiefe zu erreichen kurbelt man nach unten:

                       1 Umdrehung = 1/2 Meter.

Lässt am die Kurbel los greift die automatische Lastdruckbremse und fixiert die Rolle. Die Rolle bleibt deshalb beim Ab- und Aufrollen nach dem Loslassen der Kurbel in jeder Lage stehen. 

Die handliche Rolle ist auch vom Ruderboot aus einsetzbar!

Angeln mit der Tiefschlepprolle
Angeln mit der Tiefschlepprolle

Weitere Eigenschaften:

  • Die Zügel (Köderschnüre) werden mittels Schnurclip an beliebiger Stelle in die Schleppschnur gehängt. Die Abstände der Zügel sind frei wählbar.
  • Eine Skala zeigt wie tief das Blei oder der unterste Schnurclip läuft.
  • Der rostfreie Federstahlbügel zeigt auch zarte Bisse deutlich an.
  • Die einstellbare Schleifbremse verhindert eine Beschädigung der Rolle bei Hängern und hilft beim Drill von ganz Großen.
  • Eine einmal gefundene Angeltiefe lässt sich schnell und genau wieder anfahren.

 

Montage: Die Rolle wird mittels einer Montageplatte (Rollenfuß) individuell am Boot befestigt. Die Rolle ist von der Montageplatte abnehmbar. Wie in den Konstruktionszeichnungen gezeigt, gibt es unterschiedliche Ausführungen für die Montage auf der Back- oder der Steuerbordseite. Die im Bild gezeigte Rolle ist für die Montage auf der Steuerbordseite ausgelegt. 

 

Bespulung: Geflochtene Schnur ab etwa 25 Kg Tragkraft- dünn aber ausreichend fest. Gut ist es, zwischen Blei und Schleppschnur 0,5 bis 1 Meter abriebfeste Schnur einzuschleifen.

 

Schleppblei: Die Rolle kann für Bleigewichte zwischen 800 Gramm und 2 kg justiert werden. Ich verwende Kugelbleie ohne Flosse mit 1300 Gramm. Die größte Empfindlichkeit erreicht man, wenn die Schnur waagrecht von der Schnurwicklung zum Schnurlauf am Federbügel läuft (wie im Bild oben gezeigt).

 

Zügel: Praktische Längen liegen zwischen 2 und 20 Meter, ich bevorzuge 5 Meter. Zur Aufbewahrung wickle ich die Zügel auf Brettchen auf. Die Zügel sollen zum Einhängen in den Schnurclip eine Schlaufe haben. Um Schnurbruch vorzubeugen ist es gut, diese Schlaufe aus stärkerem Material anzufertigen.  

 

Schleifbremse
Schleifbremse

Bedienung

 

1. Vor dem Angeln soll die Schleifbremse auf der Rückseite der Rolle kontrolliert und so eingestellt werden, dass ein kräftiger Zug die Schleppschnur abrollt.


Schnurclip
Schnurclip

2.  Einhängen der Zügel.

Dazu wird der Schnurclip in der Nähe des Bleis in die Schnur geklippt (Befestigungsschlitze im Bild links) und der 1. Zügel in den vorderen engen Schlitz nach unten gedrückt und damit sicher befestigt. Nun rollt man so weit ab, dass der Schnurclip gerade die Wasseroberfläche berührt. Einen 2. Schnurclip und Zügel kann man in beliebigen Abstand einhängen.


Skala (Faktorenscheibe)
Skala (Faktorenscheibe)

3. Auf Tiefe gehen.

Man bringt das Boot in Fahrt und kurbelt nach unten. Die Länge der abgelasssenen Schnur bestimmt man durch das Zählen der Kurbelumdrehungen (1 Umdrehung = 0, 5 Meter). Auf der Skala (Faktoren durch Simulation bestimmt ) liest man unter der schrägstehenden Schleppschnur einen Faktor ab. Faktor x Schnurlänge = Lauftiefe des Schnurclips.  Im Beispiel links ist dies der Faktor 0,85. Bei 20 Meter Schnurlänge (Schnurclip bis Wasseroberfläche) ist die Lauftiefe also 17 Meter.


Tiefensteller
Tiefensteller

4. Die Angeltiefe wiederfinden.

Hat man eine fangträchtige Tiefe gefunden, will man diese immer wieder schnell ereichen. Dazu fixiert man - während die Schnur noch auf Tiefe ist - den Rollenablauf mittels des "Tiefenstellers", den man in eine der Bohrungen oberhalb der Schnurwicklung steckt. Durch das Lösen der Schleifbremse kann man den Schleppzug schnell auf die mit dem Tiefensteller eingestellte Tiefe ablaufen lassen.

 


Drill

Einen Biss erkennt man deutlich am veränderten Rucken des Federbügels. Man kurbelt dann langsam hoch. Ist der Biss am unteren Zügel klippt man den oberen Schnurclips samt Zügel aus und hängt ihn zur Seite. Nachdem der Fisch sichtbar wird und der Zügel greifbar, drillt man gefühlvoll von Hand.  Wer lieber mit der Rute drillt, kann den Zügel auch an eine für diesen Zweck eingerichtete Angelrute umhängen. Die Drillrute soll große Rutenringe haben und einen glatten Karbiner der sich beim Aufwickeln auf eine einfache Rolle nicht verhängt. Die Rolle soll mit einer dem Drill der Zielfische angepassten Schnur gefüllt sein. Das Umhängen geht schnell, sicher und ohne Fummelei. Dazu wird zunächst die Schlaufe des Zügels in den der Karabiner der Drilllrute eingehängt, dann wird der Zügel mit einem Handgriff vom Schurclip gelöst.


Hinweis: Konstruktion überarbeitet im Februar 2015
Konstruktion Tiefschlepprolle 3.zip
Komprimiertes Archiv im ZIP Format 1.6 MB

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Auslöser für Downrigger (Release)

Ein sensibler 2-Wege Auslöser

Der Auslöser kann mit einfacher Werkzeugaustattung nachgebaut werden.  

Auslöser Vorder- und Rückseite
Auslöser Vorder- und Rückseite

Das Problem beim Angeln mit Downrigger auf kleinere Fische, wie z.B. Saiblinge:

Bei leichter Einstellung des Auslösers löst sich die Angelschnur durch den Zug der Rute, bei festerer Einstellung löst der Fisch oft nicht aus.

 

Dieser Auslöser löst das Problem durch die 2 Wege: Getrennte Einstellungen für die Auslösekraft "Fisch" und Auslösekraft "Rute".

 

Die Einstellungen können bequem vorgenommen werden, weil der Auslöser nicht starr mit dem Schleppseil verbunden ist, sondern über eine 1 Meter lange Schnur.

 

Da der Auslöser schwimmt, werden Verwicklungen bei langsamer Fahrt oder bei Stillstand verhindert. Deshalb kann er auch vom Ruderboot aus eingesetzt werden!

 

Angeln mit Downrigger
Angeln mit Downrigger

Auslöser "Fisch" (oben)
Auslöser "Fisch" (oben)

Bedienung

In den Bildern oben sieht man die Vorder-und Rückseite des Auslösers, montiert für Rechtshänder. Für Linkshänder werden die Laschen auf der anderen Seite montiert. Die Befestigung der Angelschnur erfolgt auf der Vorderseite, die Einstellungen für die Auslösekräfte sind auf der Rückseite. 

 

1. Befestigung und Einstellung der Angelschur Auslösekraft "Fisch":

Angelschnur durch die obere Lasche  "klicken" und die Auslösekraft mit Hand testen. Bei Bedarf mittels der oberen Schraube an der Rückseite justieren.

 


Auslöser "Rute" (unten)
Auslöser "Rute" (unten)

2. Befestigung der Angelschnur und Einstellung Auslösekraft "Rute":

Angelschnur weiter nach unten führen und mehrmals um die untere Lasche Wickeln. Achtung: nicht über den spürbaren Anschlag hinaus führen!  Bei Bedarf Auslösekraft mittels der unteren Schraube an der Rückseite justieren.


Fertig montiert!
Fertig montiert!

3. Angelschnur wieder nach oben führen und unter die obere Lasche "Klicken".

Fertig montiert!


Ausgelöst durch Rute.
Ausgelöst durch Rute.

So sieht der Auslöser aus, wenn der Angler die Schnur mittels eines kräftigen Ruckes gelöst hat. Zum erneuten montieren muss die untere Lasche wieder in die Ausgangsstellung eingerastet werden. 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausgelöst durch einen Biss!

So sieht der Auslöser aus, wenn ein Fisch ausgelöst hat - keine Veränderung zur Ausgangsstellung!


KonstruktionAuslöser.zip
Komprimiertes Archiv im ZIP Format 334.6 KB

EasyClip

EasyClip ist ein Vorgänger des oben beschriebenen Auslösers. 2001 und 2002 wurden ca. 200 Stk. hergestellt und verkauft. Auch am Starnberger See sind noch welche im Einsatz.

 

Anders als beim 2-Wege Auslöser, kann die Schnur nicht vom Angler gelöst werden, was kein Nachteil sein muss, denn hinaufkurbeln muss man immer. Nachteilig empfunden wird es vielleicht, wenn man mit 2 oder mehr Ruten an einem Downrigger angelt. Ob dann ein 2-Wege Auslöser besser handhabbar ist, ist Gesckmackssache. Wenn man allein am Boot ist, wird man sich zunächst auf den Drill konzentrieren und nicht erst die "stille" Rute einholen.

 

Auf alle Fälle löst sich beim EasyClip auch bei stärkster Spannung die Schnur nicht und die Auslösekraft für den Fisch kann trotzdem sehr fein eingestellt werden. Auch ist dieser Auslöser für rauen Betrieb geeignet uns kann dauerhaft montiert bleiben. Idealerweise direkt über dem Blei montiert, dient der EasyClip auch als Handgriff!

 

Einen Kritikpunkt gab es: Die von der Rute kommende Schnur muss immer über die dickere Seite gewickelt werden, sonst wird sie geknickt. Diese Fehlbedienung kam besonders bei steuerbordseitig montierten Downriggern vor und auch bei Linkshändern. Weiter unten wird ein Prototyp vorgestellt, bei dem das nicht mehr vorkommt. 


EasyClip Bauanleitung und Bedienung.pdf
Adobe Acrobat Dokument 657.8 KB

Easy Clip neu Prototyp

Hier eine Weiterentwicklung die noch nicht ausführlich erprobt ist. Sie funktioniert wie der EasyClip, mit dem Unterschied, dass die Schnur zuerst in den Bügel gehängt, dann um dem Körper gewickelt (egal ob nach links oder rechts) und nur einmal in den Schlitz eingeführt wird.


   

Letzte Änderung: 23. Oktober 2023